Citratzyklus
Der Citratzyklus ist DER Kreislauf der
Energiegewinnung und findet in den Mitochondrien (auch als Kraftwerke
der Zelle aus dem Biologieunterricht in der Unterstufe bekannt)
statt. Sowohl bei tierischen und pflanzlichen Organismen als auch bei
Bakterien. Aber nicht nur zur Energiegewinnung wird der
Kreislauf herangezogen, die meisten der an ihm beteiligten Moleküle
haben auch noch andere Funktionen im Körper, weshalb ich ihm einen
kompletten Beitrag widme und in weiteren Beiträgen immer wieder
hierher verlinken werde. Der Kreislauf ist mir im Laufe des Studiums
schon so oft untergekommen, weswegen ich mir schwer tue mit einer
Quellenangabe, am ehesten ist hier aber die Grundvorlesung der
Biochemie heranzuziehen. Aber zunächst ein Bild aus folgender Quelle:
http://www.u-helmich.de/bio/stw/reihe3/citratpics/zyklus01.gif
kopiert am 9.3.2012 um 11:06
hinzuzufügen ist hier nur, dass das
Alpha-Ketoglutarat umbenannt wurde in 2-Oxoglutarat und die
eckigen Klammern beim cis-Aconitat und beim Oxalsuccinat bedeuten,
dass diese intermediäre Moleküle sind. Sprich: sie bilden sich
zwar, sind aber nicht stabil und gehen in die nächste Form über.
Diese eckigen Klammern werden in der Chemie sehr gerne für
Reaktionsabläufe verwendet um diese besser nachvollziehen zu können.
Ablauf:
- In einem Kreis lässt sich schwer sagen wo der Anfang ist, üblicherweise fängt man mit dem Erklären beim Eintritt des Acetyl-Coenzyms A im Reaktionsschritt Oxalacetat zu Citrat (welches Namensgebend für den Kreislauf ist) an. Damit der Kreislauf nicht beim Oxacetat endet, werden hier zwei Kohlenstoffatome (die Acetyl-Gruppe) eingeschleust.
- Im nächsten Schritt wird das Citrat über das cis-Acconitat zum Isocitrat umgeformt (Bei genauer Begutachtung dieser Moleküle merkt man, dass sie dieselbe Anzahl von Atomen besitzen und sich nur in deren Anordnung unterscheiden – die Chemiker setzten in solchen Fällen die Silbe Iso- vor dem Molekülnamen um diese 2 chemisch unterschiedlich reaktiven Formen zu unterscheiden).
- Vom Isocitrat geht es weiter über Oxalsuccinat zum 2-Oxo-glutarat (Alpha Keto-Glutarat) hier wird Wasserstoff abgespalten und via NADH zur Atmungskette transportiert. Zudem spaltet sich CO2 ab welches wir ausatmen.
- Im nächsten Schritt geht es weiter vom 2-Oxoglutarat (Alpha-Keto-Glutarat) zum Succinyl-CoA indem CoenzymA verbunden mit einer Thiogruppe (SH) eingeschleust wird. Es spalten sich wieder Wasserstoff und CO2 ab.
- Vom Succinyl CoA kommen wir nun zum Succinat. In diesem Schritt wird Guanindiphosphat zu Guanintriphosphat regeneriert welches wir in manchen Reaktionschritt im Körper als Energieträger brauchen (der bevorzugte Energieträger ist allerdings ein anderes Nucleotid: das Adenosintriphosphat (ATP))
- Vom Succinat kommen wir weiter zum Fumarat – in diesem Reaktionsschritt wird wieder Wasserstoff abgespalten.
- Weiter geht es über das Einfügen von einem Wasser (sprich H2O) zu L-Malat und von diesem zum Anfangs erwähnten Oxalacetat. Hier wird wieder Wasserstoff abgespaltet – allerdings dient hier als träger das FADH
NADH bzw. FADH sind wichtige
Reduktionsäquivalente im Organismus: Sie transportieren nicht nur
die Wasserstoffionen zur Atmungskette sondern helfen auch in
verschiedensten Reaktion mit indem sie dort ein Proton in Form von
Wasserstoff zur Verfügung stellen oder, wie im Fall von FADH, auch
ein Elektron.
Atmungskette:
Atmungskette:
Aber was passiert nun eigentlich mit
den vielen Wasserstoffatomen? Um dies zu erklären muss ich ihnen
zunächst einmal den Aufbau einer Zell bzw. auch Mitochondrienmembran
erklären – am Besten geht das wieder mit einem Bild aus der
Quelle:
http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/MathNat/Biologie/Didaktik/Zellatmung/bilder/atmungskettbeschr.jpg
kopiert am 9.3.2012 um 12:09. Die Informationen hierzu stammen aus der Vorlesung Physiologie des Menschen.
Eine Zellmembran hat die wunderbare
Eigenschaft sowohl hydrophil als auch hydrophob zu sein. Sie besteht
nämlich aus einer Lipiddoppelschicht. (Zugegeben, ich war nicht ganz
ehrlich zu ihnen als ich in Teil 1 der Fette sagte, dass diese rein
lipophil sind. Das Glycerin in den Trigylceriden ist nämlich (als
dreiwertiger Alkohol (somit polar)) sehr wohl gut wasserlöslich. Und
die angehängten Fettsäuren sind einzeln gesehen am Säureteil auch
wasserlöslich. Durch die Verbindung Glycerin und Fettsäure ist
allerdings kein Hydrid (OH) mehr frei und somit sind Fette
hydrophob.) Die Lipiddoppelschicht ist nun so angelegt, dass, wie in
der Abbildung oben schön zu sehen, der äußere Teil hydrophil und
der innere Teil hydrophob ist (man sagt auch gerne hydrophiler Kopf
und hydrophober Schwanz dazu) und genau diese Eigenschaft machen sich
Organismen aller Art zu nutze:
Wie links in der Abbildung schön zu
sehen ist, gibt NADH ein Wasserstoffproton und ein Elektron im Komplex I
ab. Das Wasserstoffatom wird durchgeschleust auf die
Membranaußenseite während das Elektron die Reaktion Succinat →
Fumarat im Komplex II sowie die Protonenpumpe im Komplex III antreibt
um schließlich im Komplex IV in die Reaktion ½ O2 +2H+ zu H2O
einzugehen – welche wiederum bewerkstelligt, dass ein Proton an die
Außenseite gelangt.
Nun existiert folgende Situation: Die
Außenseite der Membran ist positiv geladen und die Innenseite ist
negativ geladen – ein so genanntes Membranpotential ist entstanden.
Dies bedeutet: Die Wassterstoffprotonen wollen unbedingt wieder auf
die Innenseite (also von plus auf Minus, oder auch vom Ort der
höheren Konzentration zum Ort der niedrigeren Konzentration -> Naturgesetz!) dies
geht nur durch den Kanal der ATP-Synthase und genau diese nutzt die
Energie die das Proton aufwendet um Adenosindiphosphat (ADP) mit Hilfe
eines Phosphatatoms zu Adenosintriphosphat (ATP) zu regenerieren,
welches DER universale Energieträger schlechthin ist.
Wenn wir nun Citratzyklus und
Atmungskette zusammennehmen, können wir nun folgendes sagen: Je mehr
Acetyl-Coenzym A in den Kreislauf gelangt, desto mehr Energie in
Form von ATP kann dadurch in der Atmungskette generiert werden. Sieht
man sich jetzt an, wie Makronährstoffe im Körper aufgearbeitet
werden, versteht man nun warum Fette mehr Energie bieten
als Kohlenhydrate.
Mit dem gewonnenen ATP werden Muskeln
bewegt und energieaufwendige Reaktionsschritte im Körper
bewerkstelligt. Sie sehen also: Citratzyklus und Atmungskette sind
von zentraler Bedeutung ohne die in der Natur kein Leben möglich
wäre. Im Zuge meiner Artikel werde ich sie, wie anfangs erwähnt,
nun immer wieder genau hierhin verweisen wenn ich zur weiteren
Erklärung den Citratzyklus benötige. Dies wird öfter geschehen
als sie denken.
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